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Das Waldhorn schallt. Die Sonne sinkt.

Heusenstamm bei Frankfurt am Main; 2009-01-25

Kopfhörerkabel auf dem sonnigen Schreibtisch; Foto

Es ist des Jägers dunkelwüste Lust, das Schönste, was ihn rührt, zu verderben. So nahm er Abschied von seinem alten Leben und folgte dem Hirsche immer höher mühsam hinauf. Als die Sonne aufging, legte er oben in der klaren Stille lauernd an.

Emma knüpfte ihre Hutbänder auf. Sie hatten Kuchen und Champagner mit und Waldhörner. Leontin sagte, er solle eins blasen; er versicherte aber, daß er es nicht könne. Es war die Stunde, da man von den Werften her die Hämmer gegen die Schiffswände schlagen hörte. Der Dampf von siedendem Teer stieg zwischen den Bäumen empor, und auf dem Strome sah man breite ölige, ungleich große Flecken, die im Purpurlichte der Sonne wie schwimmende Platten aus Florenzer Bronze glänzten. Die Sonne hatte recht gut dekoriert. Im Anfange schien sie ganz heiß auf den Wasserfall und zog dann mit dem Gesange davon. Sie ging von der Seite des Phöbus, so daß Cypariß nach und nach ganz in den Schatten kam und auch der Saal viel düstrer ward. Er gehorchte ihr; aber seine Seele schwamm noch im vorigen Gedanken, und indem sie einem langen, gesenkten Kiesweg nachsanken, den die Schatten des Laubenganges betropften, und über dessen weißes, nur von Schatten wie Steinen geflecktes Bette das Licht des Mondes hinüberrieselte, so sagt' er: und wenn ich droben eine Querpfeife oder ein Waldhorn ausfinde: so stell' ich mich heraus und musiziere über das Tal herein und blase den Frühling an. Zuletzt sah er einen Schatten von dem Knaben fort längs der Mauer hinuntergehen. Der Schatten wuchs beim Mondenschein mit jedem Schritte immer höher und länger, bis er sich endlich in Riesengröße in den Wald hinein verlor.

Hinter uns der braune Schatten